
Strom sparen
Stand-by ausschalten
Die Privathaushalte in Deutschland verbrauchen durch Stand-by-Verluste so viel, wie rund neun Millionen Menschen in ihren Haushalten insgesamt an Strom verbrauchen.
Das sind mindestens 14 Mrd. Kilowattstunden oder fast drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland.
Auf den Stromverbrauch der Privathaushalte bezogen machen Stand-by-Verluste mindestens 11 Prozent des Stromverbrauchs aus – mit steigender Tendenz. Hierfür zahlen die Privathaushalte zusammen rund 2,3 Mrd. Euro im Jahr.
Um die für die Stand-by-Verluste erforderliche Energie bereitzustellen, müssen zwei Großkraftwerke mit jeweils rund 1.000 MW Leistung rund um die Uhr arbeiten. Durch ihren Betrieb werden rechnerisch 10 Mio. Tonnen Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Das entspricht rund einem Prozent des gesamten Kohlendioxidausstoßes Deutschlands.
Stromfresser ersetzen
Für die tatsächlichen Kosten, die ein Gerät verursacht ist nicht allein die Leistungsaufnahme entscheidend, sondern auch, wie häufig und lange das Gerät betrieben wird: Ein 1000-Watt-Fön, der täglich 5 Minuten gebraucht wird, trägt ca. 30 kWh zur Jahresstromrechnung bei; ein Elektrowecker mit 10 Watt, der ständig läuft, verursacht ca. 88 kWh.
Oft ist es wirtschaftlich, beim Kauf eines besonders energiesparenden Gerätes erst mal einen Aufpreis zu akzeptieren und dafür auf Dauer vom niedrigeren Stromverbrauch zu profitieren. Für große Haushaltsgeräte besteht eine Kennzeichnungspflicht über ihre Energieeffizienz (Kategorien A++ bis G).
Viele Geräte erfüllen mittlerweile die Kategorie-A-Bedingungen. Es lohnt sich, mittels der jährlich aktualisierten Liste besonders sparsame Haushaltsgeräte, sich eines der besten unter vielen guten Geräten auszuwählen.
Bei Fernseher und DVD Stromkosten senken
Fernseher werden immer flacher und größer, die Stereoanlage entwickelt sich zum Soundsystem, DVD-Systeme werden zum Heimkino. Moderne Unterhaltungselektronik bietet immer mehr Leistung – gleichzeitig steigt aber auch der Stromverbrauch. Das muss nicht sein, denn der Verbrauch kann bei Geräten ähnlicher Ausstattung sehr unterschiedlich sein. Über 50 Prozent weniger Energieaufnahme bei gleicher Leistung sind durchaus möglich. Ob das neue Gerät nicht nur beim Kauf, sondern auch langfristig ein Schnäppchen ist, entscheidet sich am Ende mit der Stromrechnung. Wer nicht zu viel bezahlen will, lässt sich am besten von einem Fachhändler beraten.
Heizkessel vor dem Winter reinigen
Wenn Sie Ihren Kessel jetzt vor dem Winter reinigen und einstellen lassen, sollten Sie versuchsweise die Heizungsumwälzpumpe eine Stufe tiefer stellen, da die volle Pumpenleistung in der Regel nicht benötigt wird. Die Differenz zwischen Vor- und Rücklauf sollte nicht weniger als fünf Grad betragen. Bei einer neuen Heizung sollten sie eine drehzahlgeregelte Umwälzpumpe verlangen. Dadurch können Sie spürbar Strom sparen.
Espressomaschinen immer ganz abschalten
Cappuccino, Cafe Latte, Espresso – auch nördlich der Alpen ist der italienische Kaffeegenuss immer beliebter. Für die Zubereitung werden häufig Espressomaschinen mit integriertem Mahlwerk und Milchaufschäumer verwendet – diese sind leicht zu bedienen, verursachen jedoch bis zu 60 Euro Stromkosten im Jahr.
Grund dafür ist vor allem der Energieaufwand für die Wassererwärmung. Einige Espressomaschinen halten in ihrem Tank ständig warmes Wasser bereit. Dies ist nicht unbedingt notwendig. Um unnötige Stromkosten zu vermeiden, sollte die Maschine nach Gebrauch immer abgeschaltet werden.
Wärmeenergie richtig nutzen
21° C im Wohnzimmer
Ein Grad weniger Raumtemperatur bedeutet, seinen Heizenergieverbrauch um sechs Prozent zu reduzieren. Im Winter wärmen Sie effizient, indem Sie in ihren Räumen stark variierende Temperaturen vermeiden. Demnach sind Wohn- und Esszimmer mit 21 °C wohl temperiert, das Badezimmer sollte mit 24 °C der wärmste Raum sein. Achten Sie darauf, dass selten benutzte und deshalb wenig beheizte Zimmer nicht durch die Wärme anderer Räume mit beheizt werden.
Passive Sonneneinstrahlung nutzen
Auch ohne Solaranlage kann man die Sonne nutzen
Wohnräume werden durch Sonnenstrahlen, welche durch Fensterflächen in das Gebäude gelangen, erwärmt. Durch moderne Verglasungen sind diese „solaren Gewinne“ höher als die Wärmeverluste der Fensterflächen. Eine bessere Wärmedämmung der Wände und schwere Materialien im Baukörper sorgen außerdem dafür, dass diese solare Erwärmung länger anhält. Im Sommer ist diese Erwärmung natürlich nicht immer gewünscht. Wegen des hohen Sonnenstandes stellen südorientierte Fenster in der Regel aber kein besonderes Problem dar. Kritischer sind im Sommer dagegen ost- und westorientierte Fenster, da die tiefstehende Sonne hier voll einstrahlen kann. Diese Fenster sind unbedingt mit einem außenliegenden Rollladen, einer Jalousie oder einem Fensterladen zu versehen, um eine Überhitzung des Gebäudes zu vermeiden.
Behaglichkeit nicht nur von Raumtemperaturen abhängig
In der Regel ist es im Winter in einer beheizten Wohnung bei 20 bis 22 Grad behaglich warm. Das gilt jedoch nicht immer: Wenn in Altbauwohnungen an den Bauteilen mit Kontakt zur Außenluft (Wände, Fenster und Decken) die Temperaturen auf der Innenseite sehr niedrig sind, kommt man mit „normalen“ Temperaturen nicht in einen Behaglichkeitsbereich.
Abhilfe schafft hier die Außenwanddämmung, die Dämmung der obersten Geschossdecke, der Kellerdecke und der Austausch von Fenstern. Wo Sitzplätze in der Nähe von Fensterflächen sind, lohnt es sich, hochwertige 3-Scheibenverglasungen einzusetzen.
Alles dicht?
Für den Wärmeschutz spielt neben der Dämmung auch die Dichtheit des Gebäudes eine wichtige Rolle. Alte Fenster oder durchlässige Fugen sorgen für ungewollte Lüftung und somit Wärmeverlust. Das heißt im Klartext: Sie heizen Ihr Geld zum Fenster raus.
Manchmal kann sich die Aufarbeitung alter Fenster lohnen. In vielen Fällen ist es aber angebracht, die Fenster zu erneuern.
Dachdämmung
Gedämmtes Dach entlastet Geldbeutel und Umwelt
Bei der Energieberatung im eza! -haus können sich die Kunden über die verschiedenen Dämmstärken informieren.
Warme Luft steigt nach oben. Ohne entsprechende Dämmung geht vor allem durch das Dach viel Wärme aus Gebäuden verloren. Ein guter Dämmstoff im Dach sollte die Wärme drinnen und die sommerliche Hitze sowie den Lärm draußen lassen. Dafür sind Dämmstoffe mit relativ hoher Dichte und einem hohen Wärmespeichervermögen, wie beispielsweise Holzfaserdämmstoffe, gut geeignet. Ebenso wichtig wie die Dämmstoffeigenschaften und die Dämmstoffdicke ist der fachgerechte, luftdichte und dampfhemmende Einbau. Dampfbremsfolien und Spezialkleber an Durchdringungen wie Schornsteinen und Entlüftungsrohren verhindern das direkte Einströmen von warmer Raumluft in kühlere Zonen und die damit verbundene Tauwasserbildung. Außerdem vermeidet sie Zugluft und Wärmeverluste durch unfreiwillige Lüftung. Um in den Genuss einer Förderung der KfW zu kommen, muss das Dach mindestens mit 18 Zentimetern eines Dämmstoffes der Wärmeleitfähigkeit 0,035 W/mK gedämmt sein.
Eine gute Wärmedämmung vermeidet Bauschäden und sorgt zugleich für den Werterhalt der Immobilie.